Alte Synagoge

Die Alte Synagoge Essen, 1913 eingeweiht, ist eines der architektonisch bedeutendsten jüdischen Gotteshäuser Deutschlands. Heute als “Haus jüdischer Kultur” genutzt, verbindet sie eindrucksvoll Gedenken an die zerstörte jüdische Gemeinde mit lebendigem kulturellem Dialog.

Baugeschichte & Architektur

Das Bauwerk:

  • Bauzeit: 1911-1913 nach Plänen von Edmund Körner
  • Stil: Neuromanisch mit byzantinischen Elementen
  • Besonderheit: Mit 1.200 Plätzen größte Synagoge Deutschlands bei Erbauung
  • Kuppel: 37 Meter hoch, weithin sichtbar

Künstlerisches Detail: Der Sternenhimmel im Innenraum symbolisierte die Verbindung zum Himmel.

Zerstörung & Wiederaufbau

Schicksalsjahre:

  • 1938: In der Reichspogromnacht innen zerstört, aber als Bauwerk erhalten
  • 1945-1959: Nutzung als Industriedesign-Museum
  • 1980er: Wiederentdeckung als jüdischer Erinnerungsort
  • 2010: Umfassende Sanierung und Neukonzeption

Heutige Nutzung

Haus jüdischer Kultur:

  • Trägerschaft: Stadt Essen in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde
  • Dreifache Funktion:
    1. Erinnerungsort
    2. Kulturelles Zentrum
    3. Pädagogische Einrichtung

Dauerausstellung

Themenbereiche:

  • “Jüdische Tradition”: Feste, Bräuche, Religion
  • “Jüdisches Leben in Essen”: Von den Anfängen bis heute
  • “Verfolgung”: Schicksale Essener Juden

HighlightTouchscreen-Stelen mit Biografien ehemaliger Gemeindemitglieder

Kulturelle Veranstaltungen

Programm-Highlights:

  • Konzerte: Jüdische Musiktradition
  • Lesungen: Zeitzeugenberichte
  • Wechselausstellungen: Moderne jüdische Kunst
  • Jüdische Filmtage

BesonderheitInterreligiöse Dialogveranstaltungen mit Moscheen und Kirchen

Bildungsangebote

Schulprogramme:

  • Projekttage zur jüdischen Geschichte
  • Workshops gegen Antisemitismus
  • Zeitzeugengespräche (Videointerviews)

InnovativAugmented Reality-App zur historischen Spurensuche

Besucherinformationen

Praktische Details:

  • Öffnungszeiten:
    • Di-So 10-18 Uhr
    • Donnerstag bis 20 Uhr
  • Eintritt: Frei (Spenden erwünscht)
  • Führungen: Sonntags 15 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung
  • Adresse: Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen

Architektonische Besonderheiten

Baugestaltung:

  • Außenfassade: Sandstein mit Davidsternen
  • Innenraum: Ursprüngliche Säulen erhalten
  • Akustik: Besonders für Konzerte geeignet
  • Lichtführung: Symbolträchtige Fensteranordnung

Förderung & Zukunftsperspektiven

Entwicklungsprojekte:

Internationale Kooperationen: Mit anderen Gedenkstätten

Digitales Archiv: Sicherung jüdischer Geschichte

Erweiterung: Neuer Seminarbereich

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